Die Weisen aus dem Morgenland

Liebe Leserinnen und Leser,

aus dem fernen Morgenland hatten sie sich auf den Weg gemacht – Magier aus dem Osten also Angehörige des persischen Priesterstandes, die sich mit Sternenkunde und Astrologie befassten. Den neugeborenen König der Juden wollten sie sehen und ihm Ehre erweisen. Bei ihrer Suche wies ihnen ein Stern den richtigen Weg über Jerusalem, wo König Herodes regierte, nach Bethlehem. Dort fanden sie tatsächlich das Kind mit Maria, seiner Mutter. Sie fielen vor dem Kinde nieder und überreichten ihm wertvolle Geschenke, ja königliche Gaben: Gold, Weihrauch und Myrrhe. –

Nun sollte es wieder zurück in die Heimat gehen. Die Magier wollten wieder dieselbe Route über Jerusalem benutzen. Aber die Freude der weit gereisten Fremden über das Kind stand im Gegensatz zum Schrecken, der ganz Jerusalem erfasst hatte. König Herodes hegte bereits finstere Mordgedanken, weil er seine Herrschaft bedroht sah. –

Weiter berichtet der Evangelist Matthäus uns von den Magiern:

„Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land.“

Was immer sich die drei Weisen auch denken: Gott hat etwas anderes vor, und so weist er sie in eine andere Richtung, weit weg vom gefährlichen König Herodes.

Vielleicht ist das auch etwas, das wir von dieser Weihnachtsgeschichte lernen können: Im Leben geht es nicht immer nach unseren Träumen und Plänen. Aber der Gott, der in Bethlehem geboren wird, ist einer, der uns auch auf schrägen Wegen begleitet. Auch da, wo es unbequem und dunkel ist. Es ist ein Gott, der uns zärtlich berühren will und uns durch die Nacht hindurch den Weg zum ewigen Licht weisen kann. –

Ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein behütetes neues Jahr wünscht Ihnen und den Ihren
Pfarrer Jonas Schmidt