Licht und Finsternis

Liebe Gemeinde, gerade jetzt im November wird uns der Unterschied zwischen dunkel und hell besonders deutlich. Wir freuen uns über jeden Sonnenstrahl, wir sehnen uns nach dem Licht.

In Seiner Bergpredigt spricht Jesus in Matthäus 6, 22 + 23 über das Licht in uns. Wir lesen da:
Das Auge ist das Licht des Leibes. Wenn dein Auge lauter ist, so wird dein ganzer Leib licht sein. Wenn aber dein Auge böse ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein.

Unser Auge ist so beschaffen, dass es immer nur einen Gegenstand deutlich erfassen kann. Nehmen wir z.B. einen Autofahrer. Er sollte auf den Verkehr achten, denn in dem Moment, wo er nach Interessantem am Straßenrand sieht oder nach seinem Handy sucht, wird es gefährlich. Stellt euch vor, er würde so sehr abgelenkt, dass er ganz und gar vergisst, dass er am fahren ist. Das kann nicht gut gehen. Das Auto fährt hin und her, schleudert und kommt vom rechten Weg ab. Plötzlich fühlt der Fahrer sich völlig überfordert. Und wenn’s kracht, sind dann ganz schnell die Dinge, die gerade noch so wichtig erschienen, völlig unwichtig.

Und wie ist es mit der Fahrt auf unserem Lebensweg?

Jeder, der den wirklichen Sinn seines Lebens sucht und sich fragt: wer bin ich eigentlich, woher komme ich und wohin werde ich einmal gehen, landet irgendwann bei der Frage nach Gott. Ist Gott für uns wirkliche Wirklichkeit oder eine nette Tradition?

Was, wenn es irgendwann einmal kracht und wir stellen erschrocken fest, dass wir in unserem Leben Schlangenlinien und im Kreis gefahren und längst von der Fahrbahn abgekommen sind? Wir schauen nach hinten, und die Fahrbahn ist nicht mehr zu sehen. Dann ist es gut zu wissen, wohin wir uns wenden müssen, um aus dem Graben gezogen zu werden.

Denn Jesus ist für all das, was wir falsch machen, am Kreuz gestorben. Wir können mit all unseren Kratzern und Beulen zu ihm kommen und ihn um Vergebung bitten. Er vergibt, wenn wir bereuen, was wir falsch gemacht haben. Dann wird es wieder hell in uns werden und wir können nur noch Danke sagen. Gnade vor Recht. Wir brauchen unseren Schaden nicht selbst zu bezahlen.

Ist unser Auge auf Gott gerichtet, werden wir sicher und recht gelenkt, der Glaubens- und Lebensweg ist hell und klar, wir leben und handeln aus Gottes Liebe heraus.
Aber auch wenn wir Jesus von ganzem Herzen nachfolgen wollen, sind wir nicht auf einmal gute Menschen, fehlerlos.
Müssen wir uns als Christen also ganz besonders anstrengen, das Lenkrad festkrallen und uns den selbst Weg suchen? – Wir werden es nicht schaffen.
Wenn wir auf Jesus sehen, wird Er uns die Richtung zeigen. Er will unser Leben hell machen. Und Jesus ist besser als jedes Navi. Er kennt auch die Umleitungen und weiß Rat, wenn der Weg mal gesperrt ist. Er ist die Vollkaskoversicherung unseres Lebens. Und unsere Selbstbeteiligung sind Glaube und Vertrauen.
In einem Liedvers (EG 620,2) heißt es: Gottes Liebe ist wie die Sonne, sie ist immer und überall da. Sie kann dich verändern, macht das Leben neu.

Dazu möchte ich euch einladen. Wendet euch Gottes Liebe zu. Denn Gott ist wirkliche Wirklichkeit. Amen.

Luise Brietzke