Drei Kreuze

Drei Kreuze …  und ein Halleluja!

Drei Kreuze stehen auf dem Hügel Golgatha. An ihnen hängen – rechts und links – zwei Verbrecher und mittendrin der „König der Juden“. So sagt es, in drei Sprachen, das Schild, das oben am Kreuz angebracht ist. Was die beiden Verbrecher Auf dem Kerbholz haben, erfahren wir nicht. Waren es Rebellen? Oder Räuber?

Egal, wichtiger ist dies: Irgendwie dreht sich hier alles um den Mann am mittleren Kreuz – um Jesus. Jesus, wie er da am Kreuz hängt, geschwächt vom Verhör und der Folter, ausgebrannt von der Hitze des Tages, zieht Hohn und Spott von den meisten der Zuschauenden auf sich. An ihm lassen alle ihren verbalen Mutwillen aus: Die Obersten des Volkes, die Soldaten, sicherlich etliche aus der Volksmenge und auch einer der beiden, der mit ihm gekreuzigt wurde. Und so erleidet Jesus nicht nur körperliche Qualen, Durst und Schmerzen – auch die Verachtung der Umstehenden muss er ertragen.

Einer der beiden Verbrecher stimmt voller Hohn in den Spott der Menge mit ein. Der andere weist ihn zurecht. Wir hängen zu Recht hier. Dieser aber hat nichts Unrechtes getan. Voller Hoffnung wendet er sich an Jesus: Herr, gedenke meiner, wenn du in dein Reich kommst.

Jesus am Kreuz. Wie Menschen darauf reagieren ist bis heute gleich geblieben: Die einen verhöhnen Jesus, verspotten ihn, ziehen alles ins Lächerliche… die andere wenden sich voller Hoffnung an Jesus.

Ja, es geht um den Mann am mittleren Kreuz – es geht um Jesus. Um ihn dreht sich alles. An ihm entscheidet sich auch alles. Auch für uns. Denn auch wir stehen unter dem Kreuz, sind zu einer Stellungnahme herausgefordert. Wie stehen wir zu Jesus? Wie gehen wir um mit Jesus? Voller Hohn oder voller Hoffnung? Gleichgültig oder vertrauensvoll?

An dem Einen, der sich an Jesus wendet, sehe ich zwei entscheidende Dinge:  Erstens: Das Eingeständnis eigener Schuld… wir empfangen, was wir verdient haben. Ja, Jesus hängt dort auch um meiner Schuld willen. Er hängt dort auch um Deiner Schuld willen.

Zweitens: Was empfangen wir unter dem Kreuz? Nicht unseren gerechten Lohn, nicht die Strafe für unsere Schuld… die hat Jesus am Kreuz auf sich genommen… wir empfangen die Gnade Gottes… schon heute das Anrecht im Paradies zu sein, den Himmel zu erleben.

Woher ich diese Hoffnung habe? Weil hinter dem Schatten des Kreuzes das Licht des Ostermorgens aufleuchtet. Weil Jesus nicht tot geblieben ist, sondern von seinem himmlischen Vater zu neuem, ewigem Leben auferweckt wurde. Und weil es deshalb Hoffnung für jeden von uns Menschen gibt.

Das Kreuz darf zum Zufluchtsort werden – auch für Sie, auch für Dich!

 

Ihnen und Euch allen wünsche ich eine gesegnete Osterzeit.

Ihr

Paul-Ulrich Rabe

Pfarrer